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Ratgeber Strickgarne – Stärken, Strukturen und Qualitäten

Bei jedem Betreten eines Wollgeschäftes stellen wir aufs Neue fest: Die Auswahl an Strickgarnen ist riesig! Es gibt so viele Garne in unterschiedlichsten Qualitäten und Zusammensetzungen in verschiedenen Stärken und einer schier unendlichen Anzahl an Farben, dass man schnell den Überblick verliert. Im Winter gibt es Schur- im Sommer Baumwolle – aber ist es wirklich so einfach? Wofür eignet sich eigentlich welches Garn am besten und worauf muss ich beim Kauf achten?  In diesem Ratgeber erklären wir Ihnen, worauf es ankommt, damit Sie beim nächsten Einkauf das richtige Strickgarn auswählen und möglichst lange etwas von Ihrem neuen Strickstück haben.

Wolle, Garne und Co.

Strickgarne unterscheiden sich nicht nur in Sachen Farbe. Auch hinsichtlich der Stärken, Qualitäten und Strukturen bestehen markante Unterschiede. Grundsätzlich wird der lange Faden bestehend aus miteinander versponnenen Fasern als Garn bezeichnet. Häufig werden mehrere Fasern wegen ihrer Waschbar- oder Haltbarkeit gemischt, was zu unterschiedlichen Garnstärken und -arten führt. Durch die Kombination verschiedener Fasern werden die jeweiligen Nachteile ausgeglichen, um die Eigenschaften des daraus resultierenden Garns zu optimieren. Aber auch eine Faserart ist einzeln für Garn nutzbar. So beispielsweise reine Wolle.

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Aufgrund der verschiedenen Faser-Eigenschaften ergeben sich bei Garnen, Wolle und Baumwollgemischen mehrere Qualitäten. Während Wolle besonders warm hält und vor allem für winterliche Kleidungsstücke geeignet ist, bietet sich Baumwolle für jede Jahreszeit an. Im regionalen Fachhandel und in gut sortierten Onlineshops zum Stricken wie beispielsweise Wool & More werden Sie aus diesem Grund eine meist sehr großzügige Auswahl an Strickgarnen vorfinden. Die Auswahl kann für Sie als Einsteiger recht verwirrend sein. Bevor Sie also ein Garn kaufen, sollten Sie wissen, welches Material sich für welches Strick-Vorhaben am besten eignet.

Wolle – für den Winter ideal

Falls Sie gerne Mützen, Schals oder ähnliches für den Winter stricken möchten, wäre Schurwolle optimal. Sie ist sehr strapazierfähig und hält zuverlässig warm. Viele Wollen können zunächst kratzig wirken. Nach mehrmaligem Waschen lässt diese negative Begleiterscheinung nach. Soll das Kleidungsstück wasserabweisend und besonders robust sein, müssen Sie auf einen hohen Lanolinanteil achten. Dabei handelt es sich um Wollfett. Falls Sie einen kuschelig weichen Pullover, Kinderkleidung oder einen anschmiegsamen Schal anstreben, wäre Merinowolle besser geeignet. Merinowolle ist warm, glatt und elastisch. Das unangenehme Kratzgefühl fällt hier kaum ins Gewicht.

Baumwolle und Leinen

Einen schönen Glanz und ein Höchstmaß an Stabilität bietet mercerisierte Baumwolle. Die Baumwolle wird hier chemisch und mechanisch bearbeitet. Strickwaren aus diesem Material sind formbeständig und stabil. Geeignet für Taschen, Sommerkleidung oder Decken. Ebenfalls für leichte Sommermode optimal ist Leinen geeignet, weil es atmungsaktiv, leicht und luftdurchlässig ist.

Handgesponnen und Chenille

Falls Sie eine dynamische und außergewöhnliche Optik möchten, wäre handgesponnenes Garn eine willkommene Alternative. Es verfügt über gewollte Unebenheiten. Dicke und dünne Strukturen werden vermischt um die sympathische Oberfläche zu erhalten. Neben warmen Pullovern und Jacken eignet sich dieses Strickgarn für kreative Accessoires.

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Chenillegarn

überzeugt ebenfalls mit einem außergewöhnlichen Look. Die Oberfläche ist hier samtweich und Gestricke aus diesem Material wirken edel. Strapazierfähig ist das Strickgarn allerdings nicht. Für Schals oder weniger beanspruchte Kleidungsstücke aber bestens beschaffen.

Mischgarne

Bei Mischgarnen kommen gerne Synthetikfasern wie Metallicgarn oder Mikrofasern zum Einsatz. Beide Fasern sorgen für ein angenehmes Tragegefühl und gleichen einige negative Eigenschaften von anderen Fasern aus.

Garnstärken

Neben den Fasern unterscheiden sich Garne hinsichtlich ihrer Stärke. Sie beeinflusst das Endergebnis maßgeblich und hat Einfluss auf die Maschenanzahl. Die Stärken werden mit den Zahlen 0 bis 6 unterschieden. Während 0 als Spitzengarn für filigrane Spitzen vorgesehen ist, steht Stärke 6 für extra dickes Strickgarn, das heißt mit aufsteigender Zahl steigt die Stärke. Je nach Garnstärke muss die Stricknadelstärke angepasst werden, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.

Bildquelle: Hans Braxmeier, Susbany / pixabay.com, Creative Commons  1.0 Universal (CC0 1.0)